Entlang des Naturschutzgebietes Krähenpfuhl verläuft der Kriegerweg, ein frühgeschichtlicher Handelsweg, der von Paderborn über Meschede nach Siegen führte. Noch heute lassen sich die tiefen Gräben im Wald als Spuren dieser mittelalterlichen Fernstraße entdecken.
Die historischen Wege verliefen – im Gegensatz zu heute – meist auf den Höhen der Berge, die Anstiege wurden direkt gemeistert und die oft sumpfigen Täler wurden auf kürzestem Weg durchquert. Einerseits wurde die Strecke für den beschwerlichen Transport der Ware so kurz wie möglich gehalten. Andererseits war es aufgrund der fehlenden Befestigung der Straßen, die ein Abrutschen der Fuhrwerke bei dem Versuch hangparallel zu fahren, vermieden hätte, gar nicht anders möglich, als den Höhen zu folgen. So wählte man den Direktanstieg und die Wagenräder gruben sich immer tiefer in den Boden ein: Hohlwege entstanden.
Wenn eine Spur zu tief geworden war, so suchten sich die Fuhrleute einen neuen Weg. Die Relikte von mehreren nebeneinander liegenden Hohlwegen sind noch heute gut am Stüvelhagen zu erkennen. Von Bracht führt der Weg durch das Gleiertal bis Gleierbrück, wo die Lenne überquert wird. Dann verläuft der Weg weiter über das Steinerne Kreuz nach Würdinghausen und von dort aus über den Stüvelhagen nach Hilchenbach.
Zwischen Flape und Albaum befindet sich unmittelbar an dem Weg das sogenanne Richtplätzchen, das frühere Bilsteiner Blutgericht. Hinrichtungsstätten dieser Art wurden gerne an Fernwegen aus Gründen der Abschreckung errichtet. Zwischen Brachthausen und Hilchenbach befand sich die Landesgrenze zwischen dem kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Nassau-Siegen, die durch eine Wegesperre abgesichert wurde. Es wird angenommen, dass bereits vor der Wende zum zweiten Jahrtausend Fuhrwerksverkehr auf ihm stattgefunden hat.
Transportiert wurden zum Beispiel Salz von den westfälischen Salinen und Wein aus den Anbaugebieten im Rheinland. Anfang des 19. Jahrhunderts hat der Kriegerweg seine Bedeutung verloren. Heute läuft der SGV-Wanderweg, der vom Richtplätzchen über Stüvelhagen, Brachthäuser Klippen und dann über den „Hasenbahnhof“ nach Hilchenbach führt (Tipp: Abstecher zur Wallfahrtskirche Kohlhagen und zum Bauernhof-Café Gut Ahe), über weite Strecken parallel zu dem ehemaligen Kriegerweg.
Mit kleinen Informationsschildern werden die Wanderer heute auf diesen mittelalterlichen Fernweg aufmerksam gemacht. Gleichzeitig werden Teile von ihm als Bodendenkmal geschützt.