Kleffweg: Erste Begehung 2016. Das Projekt wird unter dem Titel „geschichtet-verwoben“ beantragt. Es sollen Werke entstehen, die auf die Gesetzmäßigkeiten in der Natur, die Verbundenheit der Menschen mit der Natur und und mit dem Weg eingehen.
Der Leistungskurs Kunst fährt zum ersten Mal nach Albaum: Die Schülerinnen wollen Besonderheiten des Ortes kennen lernen, um sich Anregungen für ihre Arbeiten zu holen. Die erste Begehung des Kleffwegs und eine Besichtigung der Firma RAHMER finden statt
Herr Schneider führt durch seinen Betrieb. Für den Kurs steht das Thema Energie und Industrie im Vordergund. Die Industrialisierung in den Tälern des Sauerlands wurde möglich durch die Nutzung der Naturressourcen: die Energie aus Holz und Wasser und die Erzvorkommen.
Die Arbeit von Chiara Dietz bezieht sich darauf, sie heißt „Energie“. Drei beleuchtete Lampions sollen an Ästen über dem Kleffweg hängen; ein Lampion für das Holz, ein Lampion, der als Höhle mit Erz gestaltet ist und einer für das Wasser.
Lena Wüllner verwendet die Materialien Draht und Stein für ihre Figuren zum Thema „Leben und Tod“, die sich direkt auf den Standort zwischen Kirche und Friedhof beziehen. Technische Unterstützung bekommt sie dabei von der Firma RAHMER.
Die Firma BEHLE stellt große Quarzporphyr-Steine dafür zur Verfügung.
Der zweite Besuch in Albaum gilt der Landesfischerei-Anstalt. Der Lebensraum Wasser steht im Vordergrund: Durch Gespräche mit Herr Holtegel und den angehenden Fischwirten erfahren die Schülerinnen viel über die Aufgaben dieser Institution, über die Lachsaufzucht und über Naturschutzprojekte.
Die Schülerinnen haben Anregungen bekommen: Lisa Willmes baut einen Angler, der einen Fischkopf haben wird, und auf das Leben in Wasser aufmerksam machen soll (links). Jessica Unruh will passend dazu eine Fischreuse in die Bäume hängen, deren Gestaltung auf das Thema Kanalisierung der Bewegung durch einen Weg eingeht.
Die Kurslehrerin Marlene Skala hat sich zu deinen Relief als „Denkmal für die Flussperlmuschel“ anregen lassen. Nur noch ein erwachsenes Exemplar existiert in NRW von dieser Spezies und in Albaum bemüht man sich die Art zu erhalten und wieder in den Bächen und Flüssen anzusiedeln.
Eine Kleinplastik aus Beton nimmt Bezug auf die Kirche, deren Glasfenster eine besonders schöne Jugendstilornamentik – eine Mischung aus geometrischen und pflanzlichen Formen – aufweisen.
Ein material- und bildgestützer anschaulicher Vortrag führte die Schülerinnen in die Entstehungsgeschichte der Albaumer Klippen ein. So wie hier gezeigt, muss man sich den untermeerischen Vulkanausbruch vorstellen, der dafür verantwortlich ist – allerding war der Albauemer Vulkan sehr viel größer und mächtiger als der hier gezeigte.
Die Geologie und die Grafiken dieses Vortrags regten Anna-Lena Schulte zur Gestaltung von drei Erdzeitaltern mithilfe von Betonkugeln an.
Der Kleffweg wurde schon von vielen Generationen von Albaumern begangen. Lorena Droste hat sich dieses Thema „Alt und Jung“ vorgenommen. Sie baut ein Gefäß aus Beton mit einem alten Gesicht. Darin wird sich stellvertretend für künftige Generationen ein Kinderkopf befinden. Die Köpfe werden sich über die Ohren auf einander beziehen. So wird auch das Thema „Tradition“ aufgegriffen.
Eine ähnliche Thematik, nämlich die „Erinnerung“, hat sich Leonie Berens vorgenommen. Der Albaumer Tim Schröder wird für sie aus einem Baumstamm zwei Sitze sägen; diese werden verknüpft mit einer Kette aus Seilen und Baumscheiben: Verewigung in der Baumrinde, Wachstumsringe, Knoten, Lücken, Einschnitte, Unvergessliches, lose Fäden, aber auch das Angekettet-Sein – all das verbindet man mit dem Thema „Erinnerung“.
Der Einsatz der Albaumer für den Erhalt des Kleffwegs hat die Schülerinnen sehr beeindruckt, mehrere Arbeiten spielen auf diese Tatsache an. So bauen Eleni Hartmann, Antonia Rinke und Madeleine Kebben ein Dickicht aus Wildschutzzaun, Steinen und Ästen. Es wird durchdrungen von Arbeitsgeräten, die von Einwohnern aus Albaumer gespendet werden sollen. Sie symbolisieren die Anstrengungen beim Einsatz für den Weg. Der Titel lautet „Wir befreien den Weg“. WIR BITTEN UM MATERIALSPENDEN an Herrn Sandholz.
Eine „Siegessäule“ aus Eimern mit einem Engel darauf (links) von Choice Pokolm steht am Ende dieser Anstrengungen. Zwei Schanollen „Don Quixote und Sancho Pansa“ treten als Helfer auf. Sie werden modelliert von Jennifer Fot.
Auch das junge Mädchen, das laut der Sage beim Blumenpflücken zusammen mit den Schanollen für immer verschwunden sein soll, bekommt ein Denkmal. Emma Tigges hat eine Säule gebaut, auf die sie Fragmente dieser Figur malen wird, so als ob sie gerade verschwände.
Das eindrucksvolle Wurzelgeflecht, das von einer mächtigen Buche übriggeblieben ist, hat Jana Oertel dazu angeregt, auf dem abgesägten Stumpf einen geschnitzen Buchenkeimling zu positionieren, als Zeichen für das „Werden und Vergehen“.
Sophia Hose aus Marmecke, ebenfalls eine Schülerin des Gymnasiums Maria Königin und jetzt Kunststudentin in Dresden, will sich mit zwei besonders gestalteten Vogelhäusern/Nistkästen an dem Projekt beteiligen. Die Fotos zeigen keine Entwürfe, sondern frühere Arbeiten und geben nur einen Eindruck vom Stil der Künstlerin.
Der Leistungskurs bei der Arbeit: Es ist sehr spannend, in solchen Dimensionen und mit solch ungewöhnlichen Materialien wie Beton und Kunstharz, aber auch Netzen und Seilen umzugehen. Man arbeitet sehr lange handwerklich an der Grundform und die eigentliche Gestaltung erfolgt oft erst im letzten Drittel.